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ECE Group

Partnerschaftlichkeit 
in Planung & Bau

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Die Baubranche befindet sich derzeit in schwerer See. Was sind die Gründe und wie begegnet die ECE  diesen Herausforderungen?

Arndt Schwerdtfeger: Die schwere See entsteht dadurch, dass durch die Veränderung des Zinsniveaus kaum noch Finanzierungen herausgegeben werden und der Transaktionsmarkt fast zusammengebrochen ist. Dementsprechend wird in allen Bereichen sehr viel weniger gebaut. Dies führt zu massiven Auftragseinbrüchen in der Bauindustrie. Wir sehen intensive preisliche Veränderungen am Markt. Für uns ergeben sich dadurch aber auch Chancen. Und die werden wir nutzen!

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Bei der ECE herrscht also kein Stillstand?

Nein, ganz im Gegenteil. Wir realisieren Projekte in den Bereichen Wohnen, Hotellerie sowie Logistik und halten gleichzeitig unseren Shopping-Center-Bestand durch bauliche Maßnahmen immer auf dem neuesten Stand. Dabei setzen wir auf partnerschaftliche Zusammenarbeit und innovative Vergabemodelle. So bauen wir unser Netzwerk mit Baupartnern aus dem Mittelstand und Großbauunternehmen ständig aus. Denn: Effizienz entsteht auch durch Partnerschaftlichkeit in Planung und Bau, weil wir damit auf Basis einer hohen Vertrauensebene sehr schnell ins Arbeiten kommen.

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Welche Bedeutung hat die Digitalisierung für den Baubereich?

Es gibt mittlerweile viele Tools, die Einzelaspekte des Plans und Bauens digitalisieren. Wir erstellen über verschiedene Tools Visualisierungen und lassen uns dabei von KI unterstützen. Es gibt erste Ansätze am Markt für Kostenermittlungen bis hin zu Bauüberwachungsprogrammen über Roboter vor Ort. Aber da steckt vieles noch in den Kinderschuhen. Die Baubranche hat diesbezüglich einen großen Nachholbedarf. Heute werden noch viele Gebäude manufakturartig und individuell gebaut.

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Welche Möglichkeiten gibt es noch, Bauprojekte effizienter umzusetzen?

Stichwort BIM – das Building Information Modeling. Dabei werden alle relevanten Bauwerksdaten digital modelliert, kombiniert und erfasst. Im Shopping-Center-Bestand kommt es kaum zur Anwendung, da fast kein Center digital vermessen ist. Die Vermessung wäre inhaltlich und preislich sehr aufwändig. Aber bei vielen unserer Projekte im Bereich der ECE Work & Live verwenden wir BIM-Modelle. Da liegen große Möglichkeiten, weil durch die Anwendung von BIM Transparenz entsteht: Welche Massen und Materialien werden geplant und ausgeschrieben? Was kostet was? Neben der transparenten Koordination liegen in diesen Modellen enorme Stärken – gerade auch mit Blick auf die ESG-Kriterien.       >

Arndt Schwerdtfeger leitet bei der ECE alle planerischen und baulichen Aktivitäten im Shopping-Center-Bestand sowie in den Bereichen Wohnen, Hotel, Logistik und Büro. Er ist Managing Director Architecture & Construction bei der ECE Group Services und Chief Technical Officer bei der ECE Work & Live. Im Interview erklärt er, warum Partnerschaftlichkeit am Bau wichtig ist, wie Digitalisierung und Künstliche Intelligenz (KI) die Baubranche verändern und welche Rolle gutes Fördermittelmanagement spielt. 
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„Die Zusammenarbeit mit der ECE zeichnet sich durch ein hohes Maß an Professionalität und Partnerschaftlichkeit aus – so haben wir bereits zahlreiche Projekte budget- und termingerecht gemeinsam realisiert.“ 

NILS WENDLER
GESCHÄFTSFÜHRER OTTO WULFF BAUUNTERNEHMUNG GMBH

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Welche Bedeutung haben Nachhaltigkeit und ESG?

Für uns ist das Teil der DNA geworden. Das bedeutet, dass wir in der Frühphase der Konzeptionierung viele Nachhaltigkeitsthemen schon mitdenken. Das zieht sich durch die Entwurfsplanung und die Bauantragsplanung bis in die Vergaben. Nachhaltigkeit ist jedoch nicht kostenneutral. Es entstehen zusätzliche Aufwände, weil teilweise andere Materialien eingesetzt werden müssen, andere Prozesse erforderlich sind, aufwändigere Dokumentationen gefordert sind. Die Anwendung von Nachhaltigkeitsaspekten wegzulassen, ist keine Option, da ESG für alle Investoren von Relevanz ist.

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Welche Fördermittel gibt es und welche nutzt die ECE?

Kommunen, Länder und die Bundesregierung fördern unterschiedliche Maßnahmen, unter anderem auch nachhaltige Baumaßnahmen. Für uns sind die Programme des Bundes, also die Bundesförderung für effiziente Gebäude, die sinnvollsten. Wir prüfen genau, welche Förderungen wir für die Umsetzung energetischer Sanierungen im Shopping-Center-Bereich oder für Neubauprojekte der ECE Work & Live einsetzen können. Häufig sind auch Kombinationen von Förderungen möglich. Zum Beispiel werden modulares Bauen, der Einsatz von modernen Heizungsanlagen oder der Einsatz von Photovoltaik gefördert. So scannen wir jedes Projekt auf Förderfähigkeit und beantragen, wenn möglich, die Fördermittel. Das machen wir mit einem kleinen, feinen Team inhouse sowie in Kooperation mit externen Partnern. 

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Welche Rolle spielt Lean Management?

Die großen Baufirmen haben ihre Baustellen so durchgetaktet, dass sie schneller und besser bauen können. Das ist sehr ressourcenschonend, wenn es funktioniert. Die größte Stellschraube für die Anwendung von Lean Management hat jedoch der Bauherr. Er setzt die Rahmenbedingungen und macht die entsprechenden Vorgaben. Lean Management bedeutet für uns einen kompletten Fokus auf den Kunden. Wir strukturieren zum Beispiel die Planung in Teilaspekten, für die Planungssicherheit besteht. Dieses Vorgehen ermöglicht uns, möglichst wenig Planung doppelt oder sogar umsonst zu machen. 

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Wann kommen Mehrparteienverträge zum Einsatz?

Der Mehrparteienvertrag führt die bisher vielen bilateralen Verträge der Baubeteiligten in einem Vertrag zusammen. Wenn man das schafft, rücken Planung und Bau dichter zusammen. Wir erleben das gerade beim „Life Hamburg“, einem Bildungsprojekt von Benjamin Otto, wo über den Mehrparteienvertrag sehr früh die gemeinsamen Ziele fixiert und ausgearbeitet worden sind. Dort haben wir in einer starken Kooperation mit den Planungs- und Baupartnern einen Bauantrag eingereicht und gehen demnächst in den Bau. Eine solche Art von Partnerschaften ist allerdings nur dann sinnvoll, wenn die Anforderungen an das Gebäude in einer sehr frühen Phase unbestimmt sind oder das Gebäude sehr komplex ist. Dann helfen solche Methoden, sich sehr partnerschaftlich dem Ziel zu nähern. Für ein Wohnungsprojekt wäre dieses Vertragsmodell jedoch zu aufwändig. Hierfür gibt es bewährte Vertragsmethoden –  angereichert um verschiedene Formen der Digitalisierung –, um ein gutes Projekt aufzusetzen und die Projektziele zu erreichen.     //

„Als langjährige Baupartner realisieren GOLDBECK und die ECE gemeinsam Gebäude, bei denen Nachhaltigkeit, Funktionalität und Wirtschaftlichkeit in Einklang stehen. Dank unserer systematisierten Bauweise nutzen wir dabei die Potenziale des materialschonenden und emissionsarmen Bauens.“

RENÉ KALDENHOVEN
GESCHÄFTSFÜHRER GOLDBECK NORD GMBH

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